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Der Fuchs
Schlüsselbegriff: Weibliche Magie von Tarnung, Gestaltwandlung
und Unsichtbarkeit
Kraftphase: Nacht-, Morgen- und Abenddämmerung
Fast jede Gesellschaft auf unserer Erde kennt den Fuchs als Krafttier.
Er vermittelt uns die Notwendigkeit, unsere Fähigkeit zur Tarnung,
Gestaltwandlung und Unsichtbarkeit zu entwickeln und
zu wecken. Er ist eines der geschicktesten und begabtesten Tiere in der
gesamten Natur und kann diese Begabungen auch an jene Menschen weitergeben,
in deren Leben er eintritt. Um den Fuchs rankt sich eine lange Geschichte
der List und der Magie. Als Nachttier wird er oft mit übernatürlicher
Kraft ausgestattet, und in den »Zwischenzeiten«, also bei der
Morgen- und Abenddämmerung, in denen sich die Welten des Alltags und
der Magie überschneiden, ist er am häufigsten zu sehen. Er lebt
im Grenzbereich von Wäldern und offenem Land. Weil er also sowohl
zeitlich wie auch örtlich in Übergangszonen lebt, kann er uns
auch ins Feenreich führen. Wenn ein Fuchs in Erscheinung tritt, so
bedeutet dies oft, daß wir einen Zugang zum Reich der Feen gewinnen.
Nach der alten chinesischen Tradition kann der Fuchs im Alter von fünfzig
Jahren zum Menschen werden und dann, an seinem hundertsten Geburtstag,
entweder zum Zauberer oder einer wunderschönen Jungfrau, die jeden
Mann vernichtet, der das Pech hat, sich in sie zu verlieben. Bei mehreren
Indianerstämmen gibt es Geschichten über Jäger, die durch
Zufall entdeckten, daß ihre Ehefrauen Füchse waren. Dies symbolisiert
die Vorstellung, daß die Magie in der weiblichen Energie liegt, und
daß ein Mann zerstört wird, wenn es ihm nicht gelingt, die Magie
des Weiblichen in sich und anderen zu erkennen und anzuwenden, indem er
sein eigenes Leben umgestaltet.
Die Cherokee-Indianer rufen den Fuchs an, um Frostschäden zu verhindern,
und die Hopi-Schamanen tragen bei ihren Heilritualen Fuchspelze. Die Choctaws
betrachteten den Fuchs als Beschützer der Einigkeit in der Familie,
die Apachen trauten ihm zu, den bösen Bären zu töten, und
wußten zu erzählen, daß er seinen Schwanz ins Feuer gehalten
hat, um es für die Menschen zu stehlen. Auch in anderen Gesellschaften
wurde er sehr geachtet: In Persien war er heilig, weil er den Seelen der
Verstorbenen half in den Himmel zu gelangen. In Ägypten glaubte man,
daß ein Fuchspelz die Gunst der Götter anzieht, und auch die
peruanischen Indianer kannten einen Fuchsgott. Es gab den Glauben, daß
Füchse all jene belohnen, die ihnen dienen.
Verhaltensweisen und Merkmale von Füchsen offenbaren viel über
die Funktion und Energie, die sie beim Menschen symbolisieren. Fast alle
Füchse haben scharfe Schnauzen, große Ohren, lange, buschige
Schwänze und lange dünne Beine. Die großen Ohren helfen
ihnen, sich im Sommer zu kühlen, da sie die Hitze verteilen. Menschen
mit dem Fuchs als Krafttier, die unter der sommerlichen Hitze leiden, können
sich fast immer Erleichterung verschaffen, wenn sie das Haar hinter die
Ohren kämmen.
In Europa und Nordamerika ist der Rotfuchs am häufigsten, aber
es gibt auch andere Farben. Das menschliche Haar kommt in vielen verschiedenen
Nuancen vor, und dies ist auch beim Pelz des Rotfuchses der Fall. Einige
sind rötlicher, andere bräunlicher, bei wieder anderen ist das
Fell schwarz oder silbrig. Im allgemeinen werden Rotfüchse mit der
Kundalini-Kraft oder sexueller Energie, sowie der Befreiung der kreativen
Lebenskraft assoziiert. Wenn Sie den Fuchs als Krafttier haben, so ist
auch die Farbe seines Pelzes relevant. Abgesehen vom Polarfuchs verändern
Füchse ihre Farbe nicht im Laufe der Jahreszeiten. Der Polarfuchs
hat auch rundere Ohren, die ihn besser vor der Kälte schützen.
Das Fell der Füchse fungiert als Tarnung, da es in sich verschiedene
Farbschattierungen trägt. Dadurch können sie relativ unsichtbar
bleiben. Alle Personen, die den Fuchs als Krafttier haben, sollten sich
mit Tarnung befassen. Die Anpassung an die Umgebung, das unbemerkte Kommen
und Gehen, das leise Hin- und Hergehen, ohne die eigenen Absichten zu verraten
- alles das können Füchse uns lehren.
Das betrifft auch die Kontrolle über die Aura, das Energiefeld
um den Körper. Man kann ihre Frequenz und Intensität so einrichten,
daß man besser mit anderen harmoniert. Man kann sich darauf konzentrieren,
ihr Erscheinungsbild zu verändern, damit man sich in die Umgehung
einpaßt. Lehnen Sie sich gegen eine Mauer und stellen Sie sich vor,
daß Sie (mit Ihrer Aura) die Farbe der Wand annehmen, als ob Sie
sich in ihr auflösen würden.
Wenn Sie das nächste Mal zu einer Party gehen, könnten Sie
sich in einen Stuhl oder auf eine Couch setzen und sich vorstellen, Sie
seien ein Fuchs oder eine Füchsin, die sich perfekt an ihre Umgebung
anpaßt. Stellen Sie sich also vor, daß Sie Farbe und Muster
des Sessels annehmen, denn Füchse werden meist nur gesehen, wenn sie
sich im offenen Raum bewegen. Bleiben Sie ruhig sitzen, und Sie werden
sehen, daß viele Menschen mit Ihnen zusammenstoßen oder sich
sogar auf Sie setzen, weil Sie nicht bemerkt hatten, daß Sie da sind.
Sie werden erstaunt sein!
Stellen Sie sich vor, Sie seien ein Fuchs oder eine Füchsin, wenn
Sie eine Versammlung betreten oder verlassen. Stellen Sie sich vor, daß
Sie mit Ihrer Umgehung verschmelzen. Seien Sie nicht überrascht, wenn
andere Besucher im weiteren Verlauf des Abends fragen: »Wann sind
Sie angekommen?« oder »Wie lange sind Sie schon hier?«
»Ich habe Sie gar nicht hereinkommen sehen.«Je mehr man mit
Füchsen arbeitet, um so leichter wird es.
Die historische Person des Merlin muß wohl die Energie der Füchse
angezapft haben, um sich als armer Schafhirte, Holzfäller oder Bauer
zu verkleiden. Dieses Verstecken praktizierte er lange, und es wurde ihm
zur Gewohnheit. Menschen mit dem Fuchs als Krafttier sollten die Tarnung
und die dazugehörigen Künste der Unsichtbarkeit und der Verwandlung
erlernen. Füchse setzen sie zu ihrem eigenen Nutzen ein. Im Laufe
der Zeit können Sie diese Fähigkeit entwickeln und anwenden,
um Dinge zu sehen und zu hören, die Ihnen sonst verborgen blieben.
Auch der Fuchspelz ist ein wichtiges Symbol, denn oftmals wurde Haar
im Sinne von Antennen als Übermittler von übersinnlicher Energie
verstanden. Füchse haben zwei Arten von Pelz: Ein kurzes dichtes wolliges
Unterkleid und längere, steifere Haare, die darüberliegen, zum
Schutz dienen und meist auf dem Rücken am dunkelsten sind. Haare und
Pelz sind uralte Symbole für Energie und Fruchtbarkeit, und verschiedene
Pelzschichten sprechen von verschiedenen Ebenen der Energie und Fruchtbarkeit.
Das Unterkleid stellt die Urenergie dar, aus der eine Person ihre Fähigkeiten
bezieht. Die äußere Schicht schützt und definiert, wie
diese Energie von dem betreffenden Individuum eingesetzt wird. Menschen
mit dem Fuchs als Krafttier sollten immer auf das Haar achten: Wenn auf
irgendeiner Ebene eine Veränderung vonnöten ist, so kann die
Veränderung des Haares als Spiegel der größeren Veränderung
die Fuchsenergie wecken, damit die Verwandlung beginnen kann.
Der Schwanz galt immer schon als der heiligste Teil des Fuchses, was
allerdings nicht unbedingt stimmt. Beim Laufen strecken Füchse den
Schwanz immer in horizontaler Richtung aus und verwenden ihn dadurch als
Ruder. Die Horizontale ist die weibliche Form, insofern symbolisiert der
Fuchsschwanz die Leitung und Lenkung durch die weibliche Schöpferkraft.
Sie hilft Füchsen vor allem dann, wenn sie plötzliche scharfe
Kurven einschlagen. Dort, wo es um die schöpferischen Energien geht,
kann jede scharfe Wendung im Leben einer Person leicht vollzogen werden.
Füchse rollen sich auch in ihren Schwanz ein und schützen
dadurch Schnauze und Füße vor der Kälte. In gleicher Weise
können sich auch Personen mit dem Fuchstotem vor allem schützen,
was ihnen kalt erscheint, vor allem in Beziehungen. Sie können es
in sich selbst warm und behaglich machen.
Da der Fuchspelz so voluminös ist, läßt er Füchse
größer aussehen, als sie wirklich sind. Auch das ist symbolisch
bedeutsam, denn Personen mit dem Fuchstotem können größer
erscheinen, als sie in Wirklichkeit sind. Und das können Sie zu Ihrem
Vorteil einsetzen - um sich selbst zu schützen oder in verschiedenen
Bereichen des Lebens einen größeren Eindruck zu erwecken.
Im Winter wächst ein dichtes Haarbüschel auf der Unterseite
der Füße, die dadurch warm bleiben und eine bessere Bodenhaftung
bieten - auch darum sollten sich Menschen mit dem Fuchs als Krafttier bemühen.
Obwohl Füchse nicht gerne naß werden, sind sie dennoch hervorragende
Schwimmer. Bei Fuchsmenschen symbolisiert dies, daß sie die weiblichen
Energien in der äußeren Welt zwar anzapfen können, wenn
es notwendig ist, aber nicht das Verlangen verspüren, im Wasser des
Lebens, dem ursprünglichen Uterus zu verschwinden.
Die Füße des Fuchses sind äußerst kräftig.
Füchse laufen am liebsten in einem leichten Trab und können fast
unbegrenzt ohne irgendein Anzeichen von Ermüdung weiterlaufen. Nur
wenige Tiere dieser Größe sind ihnen darin überlegen. Dieses
Traben ist für Menschen mit einem Fuchs als Krafttier sehr wichtig,
um Gesundheit und Erfolg zu erlangen. Außerdem bewegen sich Füchse
auf eine Art und Weise fort, die ihre Spuren wie eine einzige Linie von
Fußabdrücken aussehen läßt. Diese Gangart, bei der
die Füße fast unmittelbar voreinander gesetzt werden, nennt
man auch »Schnüren«.
In ähnlicher Weise wie Katzen laufen auch Füchse auf den
Zehen, obwohl sie eigentlich zur Familie der Hunde gehören. Auch darin
kommt ein weibliches Element in Ausdruck und Bewegung zum Vorschein. Wenn
nötig, können Füchse auch auf Bäume klettern, was die
Fähigkeit symbolisiert, in neue Dimensionen einzutreten und instinktiv
aus neuen Quellen zu schöpfen. Vor allem der Silberfuchs ist imstande,
einen Baum in ähnlicher Weise wie eine Katze zu erklettern, indem
er die Klauen seiner Hinterfüße verwendet, um sich nach oben
zu schieben.
Die Sinne des Fuchses sagen viel über Menschen mit diesem Krafttier
aus. Füchse verfügen über ein sehr scharfes Gehör und
können das Quietschen einer Maus über mehr als hundertfünfzig
Meter Entfernung vernehmen. Deshalb hören Fuchsmenschen sehr genau,
was nicht gesagt wird oder auch alles, was hinter ihrem Rücken geflüstert
wird. Auch die übersinnliche Fähigkeit des »Hellhörens«
ist damit verbunden.
Füchse sehen sehr gut und haben wie Katzen elliptische Augen.
Sie sind farbenblind, können aber verschiedene hell-dunkle Nuancen
sehr fein wahrnehmen. Bei Menschen symbolisiert dies die Fähigkeit,
andere genau einzuschätzen. Füchse können auch bewegte Gegenstände
sehr gut wahrnehmen, vor allem in ihren Umrissen, und deshalb sind Menschen
mit dem Fuchstotem imstande, Wesen aus der Zwischenwelt der Feen und Elfen
zu sehen.
Am schärfsten ist bei Füchsen jedoch der Geruchssinn entwickelt,
dessen sie sich bei der Jagd am meisten bedienen. Am meisten fühlen
sie sich von ungewöhnlichen Duftnoten angezogen - deshalb können
Menschen mit dem Fuchs als Krafttier auch feine Geruchsunterschiede wahrnehmen
und auf sie reagieren. Der Geruchssinn vermittelt gesellschaftliche Kommunikation,
er hilft bei der Entscheidung, mit wem man sich einläßt oder
nicht. Darauf sollten Menschen mit dem Fuchs als Krafttier achten.
Es gibt eine starke Verbindung zwischen Duft und Sexualität, und
dies ist für Menschen mit dem Fuchs als Krafttier entscheidend. Wenn
Sexualität kontrolliert und kanalisiert wird, kann sie für verschiedenste
Ziele eingesetzt werden, unter anderem auch für die Kunst der Gestaltwandlung.
Menschen mit dem Fuchstotem drücken ihre Sexualität oft in reicher
und vielfältiger Weise aus und zeigen dabei meist nur wenig Hemmungen.
Allerdings wird diese Eigenschaft oft bis zum richtigen Augenblick getarnt.
Der Geruchssinn wird auch mit höheren Formen der Unterscheidungskraft
assoziiert. Wer mit der Fuchsmedizin arbeitet, sollte jede neue Situation
erst einmal beschnüffeln. Auf diese Weise kann man erkennen, wem man
aus dem Weg gehen und mit wem man in Kontakt treten sollte. Riecht diese
Person richtig? Riecht irgend etwas merkwürdig an ihr?
Die meisten Füchse haben nur einen Partner und sind sehr monogam.
Aber sie leben etwa fünf Monate des Jahres allein und fühlen
sich dabei durchaus wohl. Die weiblichen Rotfüchse suchen erst dann
nach einem Bau, wenn sie schon schwanger sind. Wenn möglich, kehren
sie Jahr für Jahr zum selben Bau zurück, fügen weitere Teile
an und machen ihn größer und bequemer.
Dieselbe Liebe zum Heim tritt auch bei Fuchsmenschen auf. Obwohl Füchse
über ihr ganzes Territorium wandern, kehren sie immer wieder zu ihrem
engeren Heim, ihrem Bau zurück. Diese Eigenschaft findet man auch
bei Menschen mit dem Fuchs als Krafttier.
Die Anzahl von Fuchswelpen reicht von einem bis zu sechs. Die Jungen
sind bei der Geburt blind und taub, entwickeln sich aber zum entgegengesetzten
Extrem, nämlich scharfer Hör- und Sehkraft, wenn sie älter
werden. Wenn das Fuchsjunge das erste Jahr überlebt, kann es auf seinem
Territorium noch einige Jahre älter werden. Für Menschen mit
dem Fuchs als Krafttier symbolisiert dies, daß sie ihre größten
Prüfungen, aber auch ihre intensivste Instinktschulung in der Kunst
des Überlebens in der Kindheit erleben.
Füchse sind große Jäger und Überlebenskünstler.
Obwohl ihre Territorien verletzt, und sie selbst intensiv gejagt wurden,
haben sie bis heute überlebt. Ihre Instinkte sind sehr scharf. Manchmal
heißt es, daß sie aufgrund ihrer Feigheit überlebt haben,
aber diese sogenannte Feigheit ist im Grunde genommen nur die Fähigkeit,
potentiellen Gefahren auszuweichen.
Füchse sind eigentlich die Freunde der Bauern, aber viele Bauern
legen ihnen zur Last, daß sie Hühner stehlen und töten.
Füchse, die dies tun, sind meist alt und nicht mehr imstande, eine
schwierigere Beute zu jagen. Meist verzehren sie Unmengen von Käfern,
Grillen, Heuschrecken, vor allem aber Mäuse und andere Nagetiere.
Letztere sind ihre Lieblingsnahrung, und deshalb sollten Menschen mit dem
Fuchs als Krafttier auch deren Eigenschaften studieren.
Füchse fressen nicht viel, aber mehrere Male während des
Tages, außerdem speichern sie auch zusätzliche Nahrung im Bau.
Bei Menschen mit dem Fuchstotem bedeutet dies, daß sie günstige
Ernährungsgewohnheiten haben.
Bei der Jagd sind sie gelenkig, anmutig und leichtfüßig.
Eigentlich jagen sie mehr wie Katzen, indem sie auf ihre Beute springen
und sie mit den Vorderpfoten festhalten. Füchse sind schlau und geduldig.
Sie können lange getarnt still halten, um ihre Beute intensiv zu erforschen,
bis sie dann genau im richtigen Augenblick angreifen.
Manchmal jagen Füchse durch »Bezauberung«: Sie vollziehen
verschiedene Kapriolen in der Nähe einer Beute, sie springen, rollen
sich, jagen, rennen los um wieder zurückzukehren und gewinnen auf
diese Weise die Aufmerksamkeit der Beute. Dabei kommen sie näher und
näher, ohne daß das Beutetier es bemerkt, da es ja von den scheinbar
harmlosen Kapriolen fasziniert ist. Aber im richtigen Augenblick faßt
der Fuchs seine Beute. Auch das ist eine Tarnmethode, allerdings auf der
Verhaltensebene. Menschen mit dem Fuchs als Krafttier können sie einsetzen,
um alles zu erfassen, was sie sich wünschen. Durch die Magie des Fuchses
können sie jedes Ziel erreichen.
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