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Das Schulter-Arm-Syndrom


Dabei handelt es sich um eine Schmerzsymptomatik im Schulter- und Armbereich, die oft mit einem Halswirbelsäulensyndrom im Zusammenhang steht. Die Schulmedizin gibt über 20 verschiedene Ursachen an vom Bandscheibenvorfall bis zu Tumoren. Meistens handelt es sich um eine Überlastungssymptomatik mit Reizung des Plexus cervicobrachialis, jenes Nervengeflechts, das für die Versorgung des Armes zuständig ist. Bewegungen des Armes werden dabei schmerzhaft, und schließlich läßt sich der Arm kaum noch heben, jedenfalls nicht über die Horizontale. Oft fühlt er sich unnatürlich schwer an und zeigt damit, wie schwer es fällt, aus der Ruheposition des Sichhängenlassens herauszukommen.
Wenn der Patient den Arm nicht mehr hochbekommt, erübrigt sich fast die Deutung. Er ist nicht mehr in der Lage, sein Leben in den Griff zu bekommen, zuzupacken und zu zeigen, wer Herr im (Körper-)Haus ist. Für die Deutung entscheidend ist, ob der rechte männliche Arm blockiert ist, jener Arm, mit dem man das Schwert der Macht führen würde, oder der linke, weibliche, mit dem wir eher etwas erbitten, indem wir die Hand zur Schale formen. Das Symptom macht klar. was im Leben zurücktreten soll, indem es die Betroffenen gezielt daran hindert. Mit dieser Seite wurde offenbar lange genug versucht, alles in den Griff zu bekommen. Sie bekommt eine Zwangspause, und die andere ihre Chance. Die Patienten können behindert sein beim Versuch, sich die Welt gefügig zu machen, wenn mit der Rechten ihr Schlagarm ausgeschaltet ist. Sie können nicht schalten und walten wie es ihnen gefällt. Mit der Linken wird die Möglichkeit des Anklammerns und Festhaltens genommen und symbolisch die des Bittens und Bettelns.
Die Lernaufgabe liegt darin, bezogen auf den behinderten Aspekt Ruhe zu geben. Ist der männliche Pol blockiert, führt das automatisch zu mehr Umgang mit dem weiblichen Bereich. Es bleibt ja nur die Linke. und so sind die Betroffenen gezwungen, mehr mit links zu machen. aus jener lockeren und entspannteren Haltung des weiblichen Poles,  die Verbissenheit der Gegenseite fehlt. Ist die weibliche Seite blockiert, heißt es, sich mehr um den männlichen Pol zu kümmern. Mit der Rechten gilt es, zuzupacken und das Leben in die eigene Hand zu nehmen. Nach dem Rechten sehen, lautet die Aufgabe, und sie fordert auf, die Richtung des Lebensschiffes eigenhändig zu kontrollieren und die Zukunft selbst zu bestimmen.
 

Fragen
1. Welche Seite bekomme ich nicht mehr in den Griff?
2. Inwieweit habe ich die Thematik der blockierten Seite überzogen? Und wodurch?
3. Wozu habe ich den blockierten Arm erhoben? Zum Schwur, Schlag, Flagge-Zeigen, um mich zu Wort zu melden.....?
Was war daran faul?
4. Um welchen bisher verkümmerten Teil meines Wesens bin ich nun gezwungen, mich verstärkt zu kümmern?
 
 

Schulterverspannungen


Verspannungen bis zu regelrechtem Muskelhartspann im Schulter- und oberen Rückenbereich haben eine enge Beziehung zu den Überlastungsproblemen im unteren Lendenwirbelbereich. Denn alles, was wir uns auf die Schultern laden (lassen), drückt schließlich unten auf die Beckenschale. Ähnlich wie bei den Rückenschmerzen sind es nicht die Lasten, die wir bewußt und gerne schultern, sondern jene Verpflichtungen, die wir unbewußt und uneingestandenermaßen mit uns herumschleppen, die Beschwerden machen. Wenn wir zu einer Verantwortung stehen, dann stehen wir sie auch durch. Was wir konkret oder symbolisch bewußt tragen, läßt sich gut ertragen, selbst wenn es objektiv schwer wiegt. Was wir aber nicht verantworten und uns nicht (ein)gestehen,  wird schnell unerträglich. Wer sein Leben lang bewußt und willig an Verantwortung oder Gewicht hart getragen hat, trägt starke Schultern mit entsprechend trainierten Muskeln davon. Wer dagegen weniges widerwillig oder unbewußt erträgt, trägt schwerer daran und bekommt verhärtete Muskeln und vor Abnutzungserscheinungen schmerzende Schultern.
Die Lernaufgabe lautet, sich die Überlastung klar zu machen, zu konfrontieren, was man bewußt und unbewußt auf sich nehmen mußte und was einen davon niederdrückt und verspannt. Bewußt läßt sich dann entscheiden, ob es willig weiterzutragen ist oder abzuladen, weil es unerträglich geworden ist und das Leben schleppend macht. Abschütteln kann man nur, was man wirklich kennt.
 

Fragen
1. Was lastet auf mir und belastet mich? Was bedrückt mich?
2. Was habe ich klaglos, aber doch mit heimlichem Widerwillen auf mich genommen? Was unter Protest?
3. Was für Pflichten, was für Verantwortungen lasten auf mir?
4. Was will ich tragen? Was muß ich ertragen? Was möchte ich nicht mehr (er)tragen?