Die Nieren repräsentieren im menschlichen Körper den Partnerschaftsbereich.
Nierenschmerzen und Nierenerkrankungen treten immer dann auf, wenn man
in Partnerkonflikten steckt. Partnerschaft meint hier nicht Sexualität,
sondern ganz grundsätzlich die Art und Weise, den Mitmenschen zu begegnen.
Die spezifische Weise, wie jemand einem anderen Menschen begegnet, zeigt
sich am deutlichsten innerhalb der Partnerschaft, ist jedoch auf jede andere
Kontaktperson übertragbar. Um den Zusammenhang zwischen den Nieren
und dem Partnerschaftsbereich besser verstehen zu können, mag es nützlich
sein, zuerst die psychischen Hintergründe einer Partnerschaft genauer
zu betrachten.
Die Polarität unseres Bewußtseins bringt es mit sich, daß
wir uns nicht unserer Ganzheit bewußt sind, sondern uns immer nur
mit einem Ausschnitt aus dem Seienden identifizieren. Diesen Ausschnitt
nennen wir das Ich. Das, was uns fehlt ist unser Schatten, den wir
per definitionem nicht kennen Der Weg des Menschen ist der Weg zu größerer
Bewußtheit Der Mensch ist ständig gezwungen bisher unbewußte
Schattenanteile bewußt zu machen und sie in seine Identifikation
zu integrieren Dieser Lernprozeß kann nicht früher sein Ende
finden bis wir ein vollkommenes Bewußtsein besitzen bis wir »heil«
sind. Diese Einheit umfaßt die ganze Polarität in ihrer Ungeschiedenheit,
also auch männlich und weiblich.
Der vollkommene Mensch ist androgyn, d.h. er hat die männlichen
und die weiblichen Aspekte in seiner Seele zur Einheit verschmolzen (chymische
Hochzeit). Androgynität darf man nicht mit einem Zwitter verwechseln;
selbstverständlich bezieht sich die Androgynität auf die psychische
Ebene . Der Körper behält sein Geschlecht. Aber das Bewußtsein
identifiziert sich nicht mehr damit (ähnlich einem kleinen Kinde,
das körperlich auch ein Geschlecht hat, sich aber damit nicht identifiziert).
Das Ziel der Androgynität findet seinen äußerlichen Ausdruck
auch im Zölibat und in der Kleidung der Priester und Mönche.
Mann sein heißt, sich mit dem männlichen Pol seiner Seele zu
identifizieren, wodurch der weibliche Anteil automatisch in den Schattenbereich
rutscht; Frau sein heißt entsprechend, sich mit dem weiblichen Pol
seiner Seele zu identifizieren, wodurch der männliche Pol ins Schattendasein
gelangt. Unsere Aufgabe ist es, uns unseren Schatten bewußt zu machen.
Das können wir aber nur über den Umweg der Projektion. Wir müssen
das, was uns fehlt, über den Umweg des Außen suchen und finden,
obwohl es in Wirklichkeit immer in uns ist.
Das klingt anfänglich paradox und wird vielleicht deswegen so
selten verstanden. Doch Erkenntnis bedarf nun einmal der Spaltung von Subjekt
und Objekt. Zwar kann beispielsweise das Auge sehen, doch es kann noch
lange nicht sich selbst sehen. Dafür braucht es den Umweg der Projektion
auf eine Spiegelfläche. Nur so kann man sich selbst erkennen. In derselben
Situation sind wir Menschen. Der Mann kann seinen weiblichen Seelenanteil
(C. G. Jung nennt ihn Anima) nur über die Projektion auf eine konkrete
Frau bewußt machen. Das gleiche gilt umgekehrt für die Frau.
Wir können uns den Schatten geschichtet vorstellen. Da gibt es sehr
tiefe Schichten, die in uns das Grauen auslösen und vor denen wir
deshalb große Angst haben, da gibt es Schichten, die nahe an der
Oberfläche liegen und auf ihre Bearbeitung und Bewußtwerdung
warten. Begegne ich nun einem Menschen, der einen Bereich lebt, der bei
mir selbst im oberen Bereich des Schattens liegt, verliebe ich mich in
ihn. Das letzte Wort „ihn“ kann man sowohl auf den anderen Menschen als
auch auf den eigenen Schattenanteil beziehen, denn beides ist letztlich
das gleiche.
Das, was wir an einem anderen Menschen lieben oder hassen, liegt letztlich
immer in uns selbst. Wir sprechen dann von Liebe, wenn ein anderer einen
Schattenbereich reflektiert, den wir in uns gern bewußt machen möchten,
doch wir nennen es Haß, wenn jemand eine sehr tiefe Schicht unseres
Schattens reflektiert, der wir in uns noch gar nicht begegnen wollen. Wir
finden das andere Geschlecht attraktiv, weil es uns fehlt. Wir haben oft
Angst vor ihm, weil es uns unbewußt ist. Die Begegnung mit einem
Partner ist die Begegnung mit dem uns unbewußten Seelenaspekt in
uns. Wenn dieser Mechanismus der Spiegelung eigener Schattenbereiche im
anderen ganz klar ist, werden wir alle Partnerprobleme im neuen Licht betrachten.
Alle Schwierigkeiten, die wir mit unserem Partner haben, sind Schwierigkeiten,
die wir mit uns haben.
Unser Verhältnis zu unserem Unbewußten ist immer ambivalent.
Es reizt uns, und wir haben Angst davor. Genauso ambivalent ist meist unser
Bezug zum Partner wir lieben und hassen ihn, wollen ihn ganz besitzen und
am liebsten loswerden, finden ihn wundervoll und entsetzlich. In allen
Aktivitäten und allen Reibereien, die eine Partnerschaft ausfüllen,
bearbeiten wir immer unseren Schatten. Deswegen finden immer relativ gegensätzliche
Menschen zueinander. Gegensätze ziehen sich an das weiß jeder,
und doch wundert man sich immer wieder von neuem, »wieso gerade diese
beiden zusammengefunden haben, die doch gar nicht zusammen passen«.
Sie passen um so besser, je größer die Gegensätze sind,
denn jeder lebt den Schatten des anderen, oder pointiert formuliert jeder
läßt seinen Schatten vom Partner leben. Partnerschaften zwischen
zwei recht ähnlichen Menschen wirken zwar ungefährlicher und
sind auch bequemer, aber sie bringen für die Entwicklung der Beteiligten
meist nicht sehr viel: Es spiegelt sich im anderen nur der eigene, bewußte
Bereich das ist unkompliziert und langweilig. Man findet sich gegenseitig
wunderbar und projiziert den gemeinsamen Schatten auf die restliche Umwelt,
die man dann gemeinsam meidet. Fruchtbar sind nur die Reibungen in einer
Partnerschaft, denn nur dadurch, daß man seinen Schatten am anderen
bearbeitet, kommt man sich näher. Damit dürfte deutlich werden,
daß das Ziel dieser Arbeit in der eigenen Ganzheit liegt.
Im Idealfall sollten am Ende einer Partnerschaft zwei Menschen stehen,
die beide in sich ganz geworden oder wenigstens wollen wir vom Idealfall
absehen heiler geworden sind, da sie unbewußte Seelenanteile in sich
durchlichtet haben und so dem Bewußtsein integrieren konnten. Am
Ende steht also nicht das turtelnde sich liebende Paar, von denen der eine
ohne den anderen nicht leben kann. Der Hinweis, daß man ohne den
anderen nicht leben könne, zeigt lediglich, daß jemand aus lauter
Bequemlichkeit (man könnte auch sagen: Feigheit) den anderen dazu
benutzt, den eigenen Schatten leben zu lassen, ohne den Versuch zu unternehmen,
die Projektion zu bearbeiten und zurückzunehmen. In solchen Fällen
(und das ist die Mehrzahl!) erlaubt auch ein Partner dem anderen nicht,
daß er sich weiterentwickelt, weil dadurch die eingefahrenen Rollen
in Frage gestellt würden. Macht einer eine Psychotherapie, so beschwert
sich nicht selten der Partner darüber, daß der andere sich so
stark verändert habe... (»Wir wollten doch eigentlich nur, daß
das Symptom verschwindet!«)
Eine Partnerschaft hat dann ihr Ziel erreicht, wenn man den anderen
nicht mehr braucht. Nur in einem solchen Fall wurde mit dem Versprechen
der »ewigen Liebe« ernst gemacht. Liebe ist ein Bewußtseinsakt
und bedeutet, seine eigene Bewußtseinsgrenze zu öffnen für
das, was man liebt, um sich damit zu einen. Dies ist erst dann geschehen,
wenn man all das, was der Partner repräsentierte, in seine Seele aufgenommen
hat oder anders ausgedrückt , wenn man alle Projektionen zurückgenommen
hat und sich mit ihnen vereint hat. Damit ist die Person als Projektionsfläche
leer geworden leer von Anziehung und Abstoßung , die Liebe ist ewig,
d.h. zeitunabhängig geworden, da sie in der eigenen Seele verwirklicht
wurde. Solche Überlegungen wirken immer Angst auslösend auf Menschen,
die mit ihren Projektionen stark im Materiellen hängen. Sie binden
Liebe an die Erscheinungsform, statt an Bewußtseinsinhalte. Bei dieser
Haltung wird die Vergänglichkeit des Irdischen zur Bedrohung, und
dann hofft man, seine »geliebten Angehörigen« im Jenseits
wiederzufinden. Dabei übersieht man, daß das »Jenseits«
immer da ist. Das Jenseits ist der Bereich jenseits der materiellen Formen.
Man braucht lediglich alles Sichtbare im Bewußtsein zu transmutieren,
und man ist bereits jenseits der Formen. Alles Sichtbare ist nur ein Gleichnis
warum sollte es beim Menschen anders sein?
Die sichtbare Welt muß durch unser Leben überflüssig
gemacht werden das gilt auch für unseren Partner. Probleme ergeben
sich nur dann, wenn zwei Menschen ihre Partnerschaft unterschiedlich »nutzen«,
indem der eine seine Projektionen bearbeitet und zurücknimmt, der
andere aber voll in den Projektionen steckenbleibt. Dann wird der Zeitpunkt
kommen, da der eine vom anderen unabhängig wird, während dem
anderen das Herz bricht. Bleiben jedoch beide Teile in der Projektion stecken,
so erleben wir eine Liebe bis in den Sarg und danach die große Trauer,
weil die andere Hälfte fehlt! Wohl dem, der begreift, daß einem
nur das nicht genommen werden kann, was man in sich verwirklicht hat. Liebe
will eins sein, sonst nichts. Solange sie noch auf äußere Objekte
gerichtet ist, hat sie ihr Ziel nicht erreicht. Es ist wichtig, die innere
Struktur einer Partnerschaft genau zu kennen, um die analogen Bezüge
zum Geschehen in der Niere nachvollziehen zu können. Wir finden im
Körper sowohl singuläre Organe (z. B. Magen, Leber, Pankreas,
Milz) als auch paarig angelegte, wie z. B. Lunge, Hoden, Eierstöcke
und Nieren. Betrachten wir die paarigen Organe, so fällt auf, daß
sie alle einen Bezug zum Thema »Kontakt« und »Partnerschaft«
haben. Dabei repräsentieren die Lungen den unverbindlichen Kontakt
und Kommunikationsbereich, während Hoden und Eierstöcke als Geschlechtsorgane
die Sexualität repräsentieren. Die Nieren hingegen entsprechen
der Partnerschaft im Sinne einer engen mitmenschlichen Begegnung. Diese
drei Bereiche entsprechen übrigens auch den drei altgriechischen Begriffen
für Liebe: Philia (Freundschaft), Eros (sexuelle Liebe) und Agape
im Sinne des schrittweisen Einswerdens mit allem.
Alle Stoffe, die der Körper aufnimmt, gelangen letztlich ins Blut.
Die Nieren haben die Aufgabe einer zentralen Filterstation. Hierfür
müssen sie erkennen können, welche Stoffe für den Organismus
zuträglich und verwertbar sind und welche Abbauprodukte und Gifte
ausgeschieden werden müssen. Für diese schwierige Aufgabe stehen
den Nieren verschiedene Mechanismen zur Verfügung, die wir hier wegen
ihrer physiologischen Komplexität auf zwei Grundfunktionen vereinfachen
wollen: Der erste Schritt der Filterung funktioniert nach dem Vorbild eines
mechanischen Siebes, in dem Teilchen ab einer gewissen Größe
zurückgehalten werden. Die Porengröße dieses Siebes ist
genau so groß, daß das kleinste Eiweißmolekül (Albumin)
noch gerade zurückgehalten wird. Der zweite, wesentlich kompliziertere
Schritt basiert auf einer Verbindung von Osmose und dem Gegenstromprinzip.
Im wesentlichen beruht die Osmose auf dem Ausgleich zwischen dem Druck
und Konzentrationsgefälle zweier Flüssigkeiten, die von einer
semipermeablen Membran voneinander geschieden sind. Dabei sorgt das Gegenstromprinzip
dafür, daß die beiden verschieden konzentrierten Flüssigkeiten
immer wieder aneinander vorbeigeführt werden, wodurch es der Niere
im Bedarfsfall möglich ist, hochkonzentrierten Urin auszuscheiden
(z.B. Morgenurin). Bei diesem osmotischen Ausgleich geht es letztlich darum,
dem Körper lebenswichtige Salze zu erhalten, wovon unter anderem das
Säure-Basen-Gleichgewicht abhängig ist.
Dem medizinischen Laien ist meist gar nicht bewußt, von welch
lebenswichtiger Bedeutung dieses Säure-Basen-Gleichgewicht ist, das
numerisch im pH-Wert ausgedrückt wird. So hängen alle biochemischen
Reaktionen (z. B. Energiegewinnung, Eiweiß-Synthese) von einem in
engen Grenzen stabilen pH-Wert ab. Das Blut hält sich damit in der
genauen Mitte zwischen basisch und sauer, zwischen Yin und Yang. Analog
besteht jede Partnerschaft in dem Versuch, die beiden Pole, männlich
(Yang, sauer) und weiblich (Yin, basisch) zum harmonischen Ausgleich zu
bringen. So wie die Niere dafür sorgt, daß das Gleichgewicht
zwischen Säure und Base garantiert ist, so sorgt die Partnerschaft
analog dafür, daß man durch die Verbindung mit einem anderen
Menschen, der den Schatten von einem lebt, in Richtung Ganzheit vervollständigt
wird. Dabei kompensiert die andere (oder »bessere«) Hälfte
durch ihr Sosein das, was einem selbst fehlt.
Die größte Gefahr in einer Partnerschaft ist allerdings
immer der Glaube, problematische und störende Verhaltensweisen wären
allein dessen Problem und hätten mit mir selbst nichts zu tun. In
diesem Falle bleibt man in der Projektion stecken und erkennt nicht die
Notwendigkeit und den Nutzen, die vom Partner reflektierten eigenen Schattenbereiche
zu be- und verarbeiten, um durch diese Bewußtwerdung zu wachsen und
zu reifen. Somatisiert sich dieser Irrtum, so lassen auch die Nieren lebenswichtige
Stoffe (Eiweiß, Salze) die Filtersysteme passieren und verlieren
damit für die Eigenentwicklung wesentliche Bestandteile an die Außenwelt
(z.B. bei der Glomerubnephritis). Sie zeigen damit die gleiche Unfähigkeit,
wichtige Stoffe als eigene zu erkennen, wie die Psyche, welche wichtige
Probleme nicht als eigene erkennt und deshalb dem anderen überläßt.
So wie der Mensch sich im Partner erkennen muß, so brauchen auch
die Nieren die Fähigkeit, die von außen kommenden, »fremden«
Stoffe als für die eigene Auseinandersetzung und Entwicklung wichtige
Stoffe zu erkennen. Wie stark der Bezug der Nieren zum Thema »Partnerschaft«
und »Kontaktfähigkeit« ist, läßt sich auch
gut an bestimmten Gewohnheiten des täglichen Lebens ablesen. Bei allen
Gelegenheiten, bei denen Menschen zusammenkommen in der Absicht, miteinander
in Kontakt zu treten, spielt das Trinken eine übergeordnete Rolle.
Kein Wunder, denn Trinken stimuliert das »Kontaktorgan Niere«
und damit auch die psychische Kontaktfähigkeit. Der Kontakt wird schnell
noch enger, wenn man mit seinen gefüllten Gläsern und Bierkrügen
gemeinsam anstößt. So kann man über das Anstoßen
anbandeln, ohne anstößig zu werden. Auch der Eintausch des distanzierten
»Sie« in ein nahes »Du« ist fast immer mit einem
Trinkritual verbunden man begießt die Verbrüderung. Menschliche
Kontaktherstellung wäre ohne gemeinsames Trinken so gut wie unvorstellbar
sei es eine Party, ein geselliges Zusammensein oder ein Volksfest , überall
trinkt man sich Mut an, dem anderen näherzukommen. Entsprechend argwöhnisch
betrachtet eine solche Runde dann auch den, der nicht mittrinkt, denn wer
nicht (oder wenig) trinkt, zeigt damit, daß er seine Kontaktorgane
nicht anregen und so in der Distanz verbleiben will. Bei all diesen Gelegenheiten
bevorzugt man eindeutig stark diuretische Getränke, welche die Niere
besonders kräftig anregen, wie Kaffee, Tee und Alkohol. (Gleich nach
dem Trinken folgt die Bedeutung des Rauchens bei geselligen Anlässen.
Rauchen stimuliert unser anderes Kontaktorgan, die Lunge. Es ist allgemein
bekannt, daß man in Gesellschaft meist wesentlich mehr raucht, als
wenn man allein ist.) Wer viel trinkt, zeigt damit seinen Wunsch nach Kontakt
die Gefahr besteht jedoch, daß er auf der Ebene der Ersatzbefriedigung
steckenbleibt.
Nierensteine entstehen durch Ausfällung und Kristallisation bestimmter
im Harn überreichlich vorhandener Stoffe (z. B. Harnsäure, Calcium-Phosphat,
Calcium-Oxalat). Neben den dafür verantwortlichen Milieubedingungen
korreliert die Gefahr der Steinbildung stark mit der Flüssigkeitsmenge,
die jemand trinkt; eine große Flüssigkeitsmenge senkt die Konzentration
eines Stoffes und erhöht die Löslichkeit. Bildet sich jedoch
ein Stein, dann unterbricht dieser den Fluß und kann zu einer Kolik
führen. Die Kolik ist ein sinnvoller Versuch des Körpers, den
blockierenden Stein durch peristaltische Bewegungen des Harnleiters nach
außen zu bewegen. Dieser extrem schmerzhafte Vorgang ist mit einer
Geburt vergleichbar. Der Kolikschmerz führt zu extremer Unruhe und
einem starken Bewegungsdrang. Reicht die körpereigene Kolik nicht
aus, den Stein weiterzubewegen, fordert der Arzt den Patienten sogar noch
auf, zusätzlich Sprünge zu machen, um damit den Stein weiterzubefördern.
Darüber hinaus versucht die Therapie, vor allem durch Entspannung,
Wärmezufuhr und reichliches Trinken, die Steingeburt zu beschleunigen.
Die Entsprechungen auf der psychischen Ebene sind einfach zu sehen.
Der blockierende Stein besteht aus Stoffen, die eigentlich ausgeschieden
werden sollten, da sie zur Entwicklung des Körpers nichts mehr beitragen
können. Er entspricht einer Anhäufung von Themen, von denen man
ebenfalls schon längst hätte loslassen sollen, da sie für
die Entwicklung nichts bringen. Hält man jedoch an unwichtigen und
überlebten Themen fest, so blockieren sie den Fluß der Entwicklung
und erzeugen einen Stau. Das Symptom der Kolik zwingt dann zu jener Bewegung,
die man durch sein Festhalten eigentlich verhindern wollte, und der Arzt
fordert vom Patienten genau das Richtige:
den Sprung. Erst ein Sprung aus dem Alten kann die Entwicklung wieder
in Fluß bringen und vom überalterten (Stein) befreien.
Die Statistik weiß, daß Männer häufiger an Nierensteinen
erkranken als Frauen. Die Themen »Harmonie« und »Partnerschaft«
sind für den Mann schwerer lösbar als für die Frau, die
diesen Prinzipien von Natur aus nähersteht.
Umgekehrt stellt die aggressive Durchsetzung für die Frau ein
größeres Problem dar, da dieses Prinzip dem Mann nähersteht.
Statistisch zeigt sich dies in der bereits besprochenen Häufigkeit
der Gallensteine bei Frauen. Die bei der Nierenkolik eingesetzten Therapiemaßnahmen
beschreiben bereits gut die Prinzipien, die bei der Lösung von Harmonie
und Partnerschaftsproblemen hilfreich sind:
Wärme als Ausdruck von Zuneigung und Liebe, Entspannung der krampfenden
Gefäße als Zeichen des Sich-Öffnens und Weiter-Werdens
und schließlich die Flüssigkeitszufuhr, die alles wieder in
Bewegung und Fluß bringt.
Schrumpfniere, künstliche Niere
Der Endpunkt der Entwicklung ist erreicht, wenn alle Funktionen der Nieren völlig darniederliegen und deshalb eine Maschine, die künstliche Niere, die lebenswichtigen Aufgaben der Blutwäsche übernehmen muß (Dialyse). Jetzt wird die perfekte Maschine zum Partner, nachdem man nicht bereit war, seine Probleme mit lebenden Partnern aktiv zu lösen. Wenn kein Partner perfekt und zuverlässig genug oder der Wunsch nach Freiheit und Unabhängigkeit zu übermächtig war, findet man in der künstlichen Niere nun einen Partner, der ideal und perfekt ist, da er ohne Eigenanspruch und Eigenbedürfnis treu und zuverlässig all das tut, was man von ihm will. Doch dafür ist man auch von ihm total abhängig: Mindestens dreimal wöchentlich muß man sich in der Klinik mit ihm treffen oder falls man sich eine eigene Maschine leisten kann schläft man Nacht für Nacht treu an seiner Seite. Man kann sich niemals weit von ihm entfernen und lernt vielleicht über diesen Umweg, daß es eben doch keine perfekten Partner gibt solange man selbst noch nicht vollkommen ist.
Nierenkrankheiten
Wenn etwas an die Nieren geht, sollte man sich folgende Fragen vorlegen:
1. Welche Probleme habe ich im Bereich meiner Partnerschaft?
2. Neige ich dazu, in der Projektion steckenzubleiben und so die Fehler
meines Partners allein für dessen Probleme zu halten?
3. Versäume ich, in all den Verhaltensweisen meines Partners mich
selbst zu entdecken?
4.Halte ich an alten Problemen fest und verhindere ich dadurch den
Fluß der Entwicklung?
5.Zu welchen Sprüngen will mich mein Nierenstein in Wirklichkeit
veranlassen?