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Betreff:
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US und israelische Veterane rufen zur Kriegsdienstverweigerung auf
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Datum:
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Mon, 10 Feb 2003 11:14:49 +0100
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Aufruf zur Kriegsdienstverweigerung
von US Veteranen an Aktive Militärtruppen und Reservisten
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Wir sind Veteranen
der Streitkräfte der USA. Wir stehen mit der Mehrheit der Menschheit,
einschließlich Millionen unseres eigenen Landes, in Opposition zu
dem jetzt mit aller Kraft vorbereiteten Krieg der US gegen den Irak.
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Wir waren in vielen
Kriegen vertreten und zu verschiedenen Zeiten; wir haben verschiedene politische
Ansichten, aber wir stimmen in dem überein, dass dieser Krieg falsch
ist.
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Viele von uns glaubten,
im Militär zu dienen, sei unsere Pflicht, und es sei unsere Aufgabe,
dieses Land zu verteidigen. Unsere Erfahrungen beim Militär ließen
uns vieles von dem, was man uns lehrte, in Frage stellen. Nun sehen wir
unsere WIRKLICHE Aufgabe darin, euch, die ihr bei den US-Militärkräften
seid, zu ermutigen, herauszufinden, in welchen Kampf ihr geschickt werdet,
wofür ihr sterben sollt und welches die Folgen eurer Aktionen für
die Menschheit sein werden. Wir rufen euch auf, ihr, die ihr euren Militärpflichtdienst
ableistet, und ihr Reservisten, folgt eurem Gewissen und tut das Richtige.
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Während des
letzten Krieges wurde uns als Truppe befohlen, aus sicherer Entfernung
zu morden. Wir zerstörten vieles vom Irak aus der Luft und töteten
dabei Hunderttausende, einschließlich Zivilisten. Wir erinnern uns
an die Straße nach Basra - der Autobahn des Todes - wo uns befohlen
wurde, fliehende Irakis zu töten. Mit Bulldozern gruben wir Gräben
und begruben die Leute bei lebendigem Leibe. Die Verwendung von abgereichertem
Uran hinterließ das Schlachtfeld radioaktiv. Übermäßige
Anwendung von Pestiziden, Medikamenten im Versuchsstadium, verbunden mit
brennenden chemischen Waffendepots und Ölfeuern schafften ein Giftcocktail,
der die Gesundheit des irakischen Volkes genau so schädigte wie die
der Golfkriegsveteranen von heute. Einer von vier Golfkriegsveteranen ist
behindert/ kriegsverletzt.
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Während des
Vietnamkrieges war uns befohlen worden, Vietnam von der Luft und vom Boden
aus zu zerstören. In My Lai massakrierten wir 500 Frauen, Kinder und
alte Männer. Dies war kein Irrtum. S o führten wir den Krieg.
Wir verwendeten gegenüber dem Feind das Agent Orange ( ein Giftmittel)
und erfuhren so direkt seine Folgen und seine Wirkung. Wir wissen, wie
post-traumatische Stressstörung aussieht und wie sie empfunden wird;
denn die Geister von über 2 Millionen Männern, Frauen und Kindern
verfolgen uns noch immer in unsern Träumen. Mehr als in der Schlacht
fielen, nahmen sich nach der Rückkehr das Leben.
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Falls ihr euch entscheidet,
an der Invasion des Irak zu beteiligen, werdet ihr Teil einer Besatzungsarmee
sein. Wisst ihr, was es bedeutet, in die Augen derer zu sehen, die euch
zu tiefst hassen? Ihr solltet darüber nachdenken, welches euer Auftrag
wirklich ist. Ihr werdet ausgesandt, um ein Volk zu überfallen und
zu besetzen, ein Volk, das - wie ihr und ich - nichts anderes versucht,
als sein Leben zu leben und seine Kinder groß zu ziehen. Es stellt
für die US keine Bedrohung dar, auch wenn es einen brutalen Diktator
als Herrscher hat. Wer sind die USA, dass sie dem irakischen Volk sagen,
wer ihr Land regieren soll, wenn sogar viele in den US nicht einmal glauben,
dass ihr eigener Präsident legal gewählt wurde?
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Von Saddam wird
gesagt, dass er sogar sein eigenes Volk mit Giftgas bekämpft hat,
und dass er versucht, Massenvernichtungswaffen zu entwickeln. Doch als
Saddam sein schlimmstes Verbrechen beging, unterstützte ihn die US.
Die Hilfe bestand darin, ihn mit den Mitteln auszurüsten, um chemische
und biologische Waffen zu produzieren.
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Stellt dies den
erschreckenden Folgen der wirtschaftlichen Sanktionen der US gegenüber!
Mehr als eine Million Irakis, vor allem Kinder und Kleinkinder, sind wegen
dieser Sanktionen gestorben. Nachdem die ganze Infrastruktur ihres Landes
zerstört war, einschließlich der Krankenhäuser, der Generatoren
und der Wasserwerke, stoppte die US den Import von Waren, Medikamenten,
Ersatzteilen und notwendigen chemischen Stoffen, die zur Wiederherstellung
der grundlegenden Lebensbedürfnisse notwendig waren.
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Es liegt keine Ehre
im Mord. Dieser Krieg war - mit einem anderen Wort - Mord. Wenn in einem
ungerechten Krieg eine abgeworfene irrende Bombe eine Mutter und ihr Kind
tötet, ist das kein „Kollateralschaden", sondern Mord. Wenn in einem
ungerechten Krieg ein Kind an Durchfall stirbt, weil eine Bombe das Abwassersystem
beschädigt hat, dann ist das nicht Zerstörung der „feindlichen
Infrastruktur", sondern Mord. Wenn in einem ungerechten Krieg ein Vater
an einer Herzattacke stirbt, weil eine Bombe das Telefonnetz unterbrochen
hat und so die Ambulanz nicht angerufen werden kann, so ist dies nicht
„Neutralisierung von Befehls- und Kontrolleinrichtungen", sondern Mord.
Wenn in einem ungerechten Krieg tausend arme Bauernsoldaten in einem Graben
sterben, der eine Stadt verteidigen soll, in der sie ihr ganzes Leben verbrachten,
dann ist dies kein Sieg über sie, sondern Mord.
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Da wird es Veteranen
geben, die Protestdemonstrationen gegen diesen Irak-Krieg und eure Teilnahme
an diesem führen. Während des Vietnamkrieges weigerten sich Tausende
in Vietnam und den US, Befehlen zu gehorchen. Viele widersetzten sich und
rebellierten.
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Viele wurden aus
Gewissensgründen Verweigerer, und andere gingen lieber ins Gefängnis,
als dass sie Waffen gegen den so genannten Feind einsetzten.
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Während des
letzten Golfkrieges widerstanden viele GIs auf verschiedene Weise und aus
verschiedenen Gründen. Viele von uns kamen aus den Kriegen und schlossen
sich der Anti-Kriegsbewegung an. Falls die Völker der Erde jemals
frei sein sollten, dann muss eine Zeit kommen, in der ein Weltbürger
den Vorrang vor einem Soldaten einer Nation einnimmt. Jetzt ist die Zeit.
Wenn der Befehl kommt, sich einzuschiffen, dann wird eure Antwort darauf
einen immensen Einfluss auf das Leben von Millionen Menschen des Nahen
Ostens und hier daheim haben. Eure Antwort wird den Kurs eures Lebens bestimmen.
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Auf dem ganzen Weg
liegen die Entscheidungen noch bei euch. Eure Kommandeure erwarten von
euch Gehorsam. Wir drängen euch aber nachzudenken. Wir erwarten von
euch, dass ihr eure Entscheidungen nach eurem Gewissen macht. Wenn Ihr
euch entscheidet, Widerstand zu leisten, werden wir euch unterstützen
und neben euch stehen, weil wir inzwischen begriffen haben, dass dies gegenüber
den Völkern der Welt und unserer gemeinsamen Zukunft unsere echte
Aufgabe und Pflicht ist.
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Unterschriften der
Veteranen mit Militärteil und Jahrgang :
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www.calltoconscience.net
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(Aus dem Englischen
übersetzt: Ellen Rohlfs)
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(Über New Profile,
Israel als Mail erhalten)
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Quellen: http://www.wri-irg.org/de/us-aufruf.htm
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Übersetzung
von: http://www.calltoconscience.net/
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Israel:
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Der offene Brief
der Reservisten
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Im Wortlaut
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Wir, Reserveoffiziere
und -soldaten der Kampftruppen der Israelischen Streitkräfte, die
nach den Grundsätzen des Zionismus, zu Aufopferung und Hingabe für
das Volk Israel und den Staat Israel, erzogen wurden, die immer an vorderster
Front gedient haben und die ersten waren, jegliche Mission, ob leicht oder
schwer, auszuführen, um den Staat Israel zu schützen und zu stärken;
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Wir, Offiziere und
Soldaten der Kampftruppen, die dem Staat Israel jedes Jahr lange Wochen
gedient haben, trotz des hohen Preises für unser persönliches
Leben, die überall in den besetzten Gebieten als Reservisten Dienst
taten, und denen Befehle und Anweisungen erteilt wurden, die nichts mit
der Sicherheit unseres Landes zu tun hatten und deren einziger Zweck es
war, die israelische Kontrolle über das palästinensische Volk
festzuschreiben;
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Wir, die mit eigenen
Augen den Blutzoll gesehen haben, den diese Besatzung auf beiden Seiten
fordert;
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Wir, die spürten,
daß die in den besetzten Gebieten erteilten Befehle alle Werte zerstören,
die wir verinnerlicht haben, als wir in diesem Land aufwuchsen;
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Wir, die wir heute
verstehen, daß der Preis der Besatzung der Verlust des menschlichen
Charakters der Israelischen Streitkräfte und die Korrumpierung der
ganzen israelischen Gesellschaft ist;
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Wir, die wir wissen,
daß die besetzten Gebiete nicht Israel sind, und daß am Ende
alle Siedlungen aufgegeben werden müssen -
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Wir erklären
hiermit, daß wir diesen Siedlungskrieg nicht länger mitkämpfen
werden.
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Wir werden nicht
mehr außerhalb der Grenzen von 1967 kämpfen, nur um ein ganzes
Volk zu beherrschen, zu vertreiben, auszuhungern und zu demütigen.
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Wir erklären
hiermit, daß wir in den Israelischen Streitkräften weiter dienen
werden in jeder Mission, die der Verteidigung Israels dient. Die Missionen
der Besatzung und Unterdrückung dienen nicht diesem Zweck, und wir
werden daran nicht teilnehmen.
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Quelle: http://www.solidaritaet.com/neuesol/2002/7/brief.htm
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Israel:
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"Verweigerer" wollen
Scharon nicht folgen
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Am 5. Juli veröffentliche
die britische Zeitung The Guardian unter der Überschrift "Warum ich
Scharon nicht dienen werde" eine vernichtende Kritik des israelischen Reserve
Unteroffiziers Schlomi Segall an Israels Ministerpräsident Ariel Scharon.
Segall ist Mitglied der Organisation "Mut zur Verweigerung" - 467 Reservisten,
die den Dienst in den besetzten Gebieten verweigern.
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Er schreibt: "Scharon
und seine Kumpane kämpfen einen Kolonialkrieg, um ihr Lieblingsprojekt
der Siedlungen zu erhalten... Jeder Selbstmordanschlag, so beklagenswert
er ist, wird von Scharon zum Vorwand genommen, immer mehr Elend über
die 3,5 Millionen Einwohner Palästinas zu bringen. Und wenn Selbstmordanschläge
ausbleiben, kann man darauf zählen, daß Scharon sie mit seinen
sog. ,gezielten Ermordungen' provoziert."
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Segall wendet sich
gegen die Behauptung, Kritik an Israel sei antisemitisch. Scharon "und
seine Generäle verkörpern nicht die Grundwerte, die Israelis,
Juden und Araber, vertreten. Die derzeitige israelische Regierung zu kritisieren,
ist also kein Angriff gegen das israelische Volk, und es ist definitiv
nicht antisemitisch. Es ist nicht an Scharon, dem ,Helden' solcher humanitären
Katastrophen wie Kibya (1953), Sabra und Schatilla (1982) und Dschenin
(2002), irgendjemandem vorzuschreiben, was jüdisch ist und was nicht."
Mit den Vorwürfen des Antisemitismus "vereinnahmt Scharon etwas Heiliges
für seine bösartigen kolonialen und expansionistischen Ziele...".
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80 Mitglieder der
Verweigererbewegung wurden bereits wegen Befehlsverweigerung zu Ordnungsstrafen
von bis zu 35 Tagen Gefängnis verurteilt. Einer von ihnen, David Zonsheine,
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hat ein Kriegsgerichtsverfahren
am Obersten Gerichtshof beantragt, damit er seinen Fall vor einem öffentlichen
Gericht verhandeln kann, wo ihn ein Rechtsanwalt vertritt, was bei den
Disziplinarverfahren nicht möglich ist.
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Quelle: http://www.solidaritaet.com/neuesol/2002/29/israel2.htm
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