Schwache Autobatterie im Winter oder wegen Wenig Fahren - Abhilfen

Wer sein Auto selten benutzt, kann besonders im Winter Startschwierigkeiten bekommen, so daß er Starthilfe benötigt. Der Gefrierpunkt einer Autobatterie, die nur noch eine Leerlaufspannung von unter 12V hat, liegt dann nur noch bei wenigen Minusgraden, weil im Akku praktisch nur noch Wasser ist. Wenn es dann knackig kalt wird, kann die Batterie einfrieren und schlimmstenfalls platzen. Eine eingefrorene Batterie darf man erst wieder aufladen, wenn sie aufgetaut ist und keine weiteren Schäden/"Platzen" aufweist. Meistens kauft man dann aber einfach eine neue Batterie.
Man sucht sich im Auto einen Masseanschluß (Minus der Batterie) und einen Dauerplus-Anschluß der Batterie (z.B. eine der Zuleitungen zum Türkontakt des Autos fürs Innenlicht oder die Zuleitung zur Innenraumleuchte oder die Dauerplus-Zuleitung zum Radio oder zur Uhr oder die Batterie befindet sich schon im Innenraum des Pkw, dann kann man direkt dort anschließen. Für den Pluspol muß man eine Sicherung in die Leitung einfügen (Glassicherung).
 

Für jemanden mit eigenem Haus auf eigenem Grundstück oder für jemanden mit Mietgarage mit Stromanschluß bieten sich folgende Möglichkeiten an:

An diese o.a. Leitung kann man dann ein Ladeerhaltungsgerät anschließen (z.B. das Batterie Ladegerät AL 800 H-tronic 2/6/12V Gel Blei AGM Automatik Ladern für 16,80€, das bei Voll automatisch die Überladung verhindert und Falschpolung erkennt - bei ebay unter Artikelnummer 291096061200 zu finden). 

Dann muß man allerdings daran denken, daß man immer die Leitung trennt, bevor man mit dem Auto losfährt! Wenn das Auto im Trockenen steht, kann man die Buchse auch außerhalb vom Auto legen, so daß man losfahren kann und der Stecker wird dabei von selbst aus der Buchse gezogen. Ich hatte mir sowas mal mit Bordsteckerbuchse unter den Kühlergrill gelegt.
 

Was aber macht jemand, der nicht in der Nähe seiner Wohnung parken kann bzw. mit wechselnden Parklätzen?

Wenn man so parken kann, daß das Auto regelmäßig in der Sonne steht, kann man an die o.a. Leitung einen Solarladeregler anschließen und an die Eingangsseite des Solarladereglers (LD291 für 7,48€) 
eine Photovoltaikplatte, die so im Auto platziert wird, daß möglichst lange die Sonne drauf scheint. Leider verliert durch die Autoscheibe eine solche  Photovoltaikplatte bis zu 35% an Leistung. Will man diese 35% Verlust nicht hinnehmen, dann besorgt man sich eine halbflexible Photovoltaikplatte mit ca. 30 Watt für etwa 80 € und klebt sie mit Silikon (für Badewannen) aufs Dach des Autos . Da muß man dann allerdings vorher schon überlegen, ob es nicht günstiger ist sich einfach eine neue Autobatterie zu kaufen, die es ja schon ab 40-60€ gibt. Außerdem ist das Aufkleben einer Solarplatte aufs Autodach ja etwas ziemlich Endgütiges, d.h. daß man sowas eigentlich nur dann machen kann, wenn man das Auto bis zu seinem seligen Ende (Durchrostung tragender Teile, Motor Totalschaden o.ä.) selber fahren möchte, da man es so kaum weiterverkaufen kann. Dieser Solareinbau hat aber auch seine Grenzen. In einem lichtschwachen Winter wie 2014 auf 2015 reicht noch nicht einmal diese Konstruktion, um die Batterie auf >12,5V zu halten. Dazu habe ich  eine praktikable Lösung gefunden. Anstatt Solarmodul habe ich einen E-Scooter- oder E-Roller-Akku mit 12V12AH genommen (die kriegt man auch gebraucht, weil sie in Notstromanlagen für feuerwehrtechnischen Anlagen verbaut sind und alle paar Jahre ausgetauscht werden, ca.10€ + 5€ Versand pro Akku) 

und an den Akkuausgang des Solarladereglers angeschlossen. An den Lastausgang des Solarladereglers habe ich dann ein XL6009/LM2577 DC-DC Step-Up Schaltregler Modul (für 1,55€ bei ebay) 
mit seinem Eingang angeschlossen, das ich auf 14,2V Ausgangsspannung eingestellt habe. Den Ausgang des XL6009/LM2577-Moduls habe ich dann an die Autobatterie angeschlossen. Jetzt passiert folgendes: Der Roller-Akku lädt solange die Autobatterie mit 14,2V bis der Solarladeregler den Rollerakku abschaltet, weil er unter 11,5V Spannung gesunken ist. Damit hat die Autobatterie aber inzwischen vielleicht 12,6-13,5V trotz Minus-Außentemperaturen und nicht bewegtem Auto. Den leeren Roller-Akku nimmt man dann mit in die Wohnung und lädt ihn mit dem automatischen Ladeerhaltungsgerät AL 800 H-tronic wieder auf. Wenn man zwei von diesen Roller-Akkus hat, kann man das sogar im Wechsel machen. Ich habe festgestellt, daß diese lichtschwache Zeit hier in Berlin von Mitte November bis Mitte Februar geht. Der Stromverbrauch für das Laden der Rollerakkus von Mitte November bis Mitte Februar beträgt 19,85 kwh oder 5,26 €. Das ist dann kostengünstiger als eine neue Batterie bzw. etliche benötigte Starthilfe und zu spät irgendwo hin kommen. Dafür muß man natürlich alle drei Tage zu seinem Auto gehen und den Roller-Akku austauschen.

Es werden oft Ladegeräte angeboten, die über den Zigarettenanzünder des Autos die Batterie "schonend" laden sollen. Das funktioniert aber nur, wenn man die Zündung vom Auto einschaltet, denn bei heutigen Autos wird der Zigarettenanzünder abgeschaltet, wenn man den Zündschlüssel abzieht, damit nicht ungewolt dort angeschlossenen Stromverbraucher die Autobatterie leer machen. Und das alles geht dann auch nur, wenn man sein eigenes Haus mit Garage und Stromanschluss in der Nähe hat.